Wie funktioniert die Riesterrente?

Die Riesterrente und wie sie genau funktioniert

Die Riesterrente hat Ihren Namen vom Politiker und Sozialökonom Walter Riester und wurde im Zuge der Rentenreform im Jahre 2001 eingeführt. Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass die Riesterrente als Ausgleich für die im Jahre 2001 eingeführte Rentenkürzung von 4% eingeführt wurde. Die Riesterrente ist also kein Produkt auf das man sich alleine verlassen sollte, sondern ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept.

Für wen ist die Riesterrente geeignet?

Grundsätzlich sollte jeder, der ein Rentenversicherungspflichtiges Einkommen bezieht, sowie Beamte aber auch Arbeitslose für sich prüfen, welche Auswirkungen die Riesterförderung auf sie hat. Auch die Ehegatten von förderberechtigten können von der Riesterförderung profitieren, wenn diese selber nicht unmittelbar förderberechtigt sind.

Welche Förderungen gibt es?
  1. Die personenbezogene Grundzulage von 175,-€ pro Jahr.
  2. Die Kinderzulage in Höhe von 300 € pro Jahr für Kinder, die nach 2008 geboren sind. (für davor geborene sind es 185 €)

Voraussetzung für den Erhalt der  personenbezogenen Förderung ist, dass der Mindesteigenbeitrag gezahlt wird. Der Mindesteigenbeitrag errechnet sich aus vier Prozent der maßgeblichen Vorjahreseinnahmen abzüglich der Zulage.

Der Mindesteigenbeitrag ist nach oben auf 2.100 Euro (Eigenbeitrag und Zulage) begrenzt. Die Zulage wird im selben Verhältnis entsprechend gekürzt, wenn Sie einen geringeren Beitrag, als den Mindesteigenbeitrag, bzw. den Sockelbetrag einzahlen.

Den geleisteten Beitrag kann man auch als sog. „Sonderausgaben-Abzug“ im Rahmen der Steuererklärung geltend machen. Das bedeutet, dass bis zu 100% der geleisteten Beiträge von Ihrem zu versteuernden Einkommen abgezogen werden können. Das Finanzamt prüft dann im Rahmen der Günstigerprüfung, in wie weit Sie schon personenbezogene Förderung erhalten haben, und zieht diese von der Steuererstattung gab.

Nehmen wir also an, Sie haben einen Grenzsteuersatz von 40%, so erhalten Sie bis zu 40% Ihres gezahlten Riester-Beitrags abz. Förderung vom Finanzamt wieder zurück.

Genau aus diesem Grund ist die Riesterrente eben nicht nur für Geringverdiener oder kinderreiche Familien eine lohnenswerte Anlage. Vor allem auch Zulagenberechtigte, die einen hohen Steuersatz haben, profitieren hier besonders von der Förderung.

Auch die nichtzulagenberechtigten Ehepartner können hier profitieren, sobald der Sockelbeitrag von 60 € jährlich (5€ monatlich) geleistet wird.

jodygjohnston / Pixabay

Beispiel: Eine Hausfrau mit zwei Kindern kann durch die Zulagenberechtigung ihres Mannes für 60 € Jahresbeitrag eine Förderung von insgesamt 754 € erhalten (2 * 300 € für die Kinder, 1* 175 € Grundzulage).

Was ist zu beachten?

Die Rentenzahlungen aus der Riesterrente müssen im Rentenalter  zu 100 % als zu versteuerndes Einkommen angegeben werden. Es ist also wichtig, dass Sie sich entweder selber oder von Ihrem Berater den tatsächlichen Wirkungsgrad unter Berücksichtigung der Verrentungsphase ermitteln lassen.

Vor allem die ersten sechs Fragen aus dem Beitrag: „Was genau ist eine Fondspolice“ sollten Sie sich als Entscheidungsgrundlage für das richtige Riesterprodukt näher ansehen.

Mein geschätzter Branchenkollege Joachim Haid hat mehrere hundert Riester-Bedingungswerke geprüft und ausgewertet. Er hat dazu eine sehr umfangreiche Software entwickelt, die es uns auch ermöglicht, die Riestertarife am Markt nach eben diesen Kriterien zu selektieren.

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